Überblick: Geschichte des Zahnarztes

Meine Geschichte, die Geschichte, wie ich Zahnarzt wurde, lässt sich in ein paar Sätzen erzählen. Aber wie lange gibt es Zahnärzte schon? Ich versuche mich hier einmal an der Geschichte des Zahnarztes.

Aus alten Filmen oder Geschichten kennt man den Zahnarzt, der auf Jahrmärkten dem leidenden Patienten Zähne zog, ohne Betäubung und ohne Therapie zwecks Zahnerhalt. Das hatte wenig mit dem heutigen Bild des Zahnarztes zutun. Und trotzdem ist noch heute einiges von damals hängen geblieben: Oft verbinden wir den Gang zum Zahnarzt mit der Angst vor Schmerzen und die Berufsbilder Zahnarzt und Doktor sind auch heute noch voneinander getrennt. Ein Zahnarzt ist nicht automatisch Doktor. Aber das führt schon zu sehr ins Detail. Seit wann gibt es den Beruf des Zahnarztes, wie wir ihn heute kennen? Wann saßen Patienten zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit in einem Wartezimmer (und standen nicht auf dem Jahrmarkt vor einem Zelt in einer Schlange) und warteten darauf, dass sie aufgerufen wurden. Wann eröffneten die ersten Zahnärzte in Berlin ihre Praxen? Wann wurde die erste Zahnarzt-Praxis überhaupt in Spandau eröffnet? Es gibt viele spannende Fragen, aber nicht immer zufriedenstellende Antworten.

Ein kurzer Abriß.

Meine Geschichte, die Geschichte, wie ich Zahnarzt wurde, lässt sich in ein paar Sätzen erzählen. Aber wie lange gibt es Zahnärzte schon? Ich versuche mich hier einmal an der Geschichte des Zahnarztes. Aus alten Filmen oder Geschichten kennt man den Zahnarzt, der auf Jahrmärkten dem leidenden Patienten Zähne zog, ohne Betäubung und ohne Therapie zwecks Zahnerhalt. Das hatte wenig mit dem heutigen Bild des Zahnarztes zutun. Und trotzdem ist noch heute einiges von damals hängen geblieben: Oft verbinden wir den Gang zum Zahnarzt mit der Angst vor Schmerzen und die Berufsbilder Zahnarzt und Doktor sind auch heute noch voneinander getrennt. Ein Zahnarzt ist nicht automatisch Doktor. Aber das führt schon zu sehr ins Detail. Seit wann gibt es den Beruf des Zahnarztes, wie wir ihn heute kennen? Wann saßen Patienten zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit in einem Wartezimmer (und standen nicht auf dem Jahrmarkt vor einem Zelt in einer Schlange) und warteten darauf, dass sie aufgerufen wurden. Wann eröffneten die ersten Zahnärzte in Berlin ihre Praxen? Wann wurde die erste Zahnarzt-Praxis überhaupt in Spandau eröffnet? Es gibt viele spannende Fragen, aber nicht immer zufriedenstellende Antworten. Ein kurzer Abriß:

Einer der Meilensteine ist sicher diese Erfindung: Im November 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen die später nach ihm benannten Röntgenstrahlen, die die Untersuchung des Kiefers und der Zähne enorm vereinfachten. Man sieht schnell: die Geschichte des Zahnarztes ist eng mit der der Menschheit verquickt, bzw. eine, die parallel zur industriellen Revolution verläuft. Aber auch in der Frühzeit des Menschen haben Zahnschmerzen schon den Erfindergeist beschworen: Schöne Zähne waren in der Antike ein Schönheitsideal und noch viel früher gab es bereits Werkzeuge, die den Verursacher der Schmerzen beseitigen sollten, erste Löcher wurden gebohrt, Füllungen angefertigt, doch dazu später mehr!

Ein Bonobo beim Zahnarzt: “Mach schon den Mund auf!”

Zahnschmerzen dürften niemandem zu keinem Zeitpunkt in der Menschwerdung kalt gelassen haben. Auch unsere tierischen Verwandten mögen Zahnschmerzen nicht und Affen wurden dabei beobachtet, wie sie Stöcke oder sogar Kräuterschwengel als Zahnbürste oder Zahnseide benutzen. Aber die medizinischen Möglichkeiten, neben dem Ziehen eines Zahnes, und vor allem die Schmerzbehandlung konnten sich erst im 19. Jahrhundert fortentwickeln und haben zuletzt um die Jahrtausendwende große Fortschritte erzielt.

Zahnersatz, eine kleine Geschichte

Der Zahnverfall war in vorlandwirtschaftlichen Gesellschaften noch niedrig, glauben die Forscher. Das Wachstum der landwirtschaftlichen Gesellschaft vor etwa 10.000 Jahren läuft mit einem Anstieg der Karies einher. Patienten von damals können wir nicht mehr befragen, aber die hinterlassenen Zähne und Gebisse aus Grabfunden geben uns wertvolle Aufschlüsse. Zähne sind aufgrund ihrer Beständigkeit ein guter Index für die Gesundheit eines verstorbenen Menschen zu seinen Lebzeiten. Ein Zahn ist auch viele tausend Jahre später noch ein Zeuge von den Ernährungsgewohnheiten und den Leiden seines Trägers. Die Zähne eines Toten überdauern die Zeit am besten und können uns einiges über den Menschen verraten, in dessen Kiefer sie einst steckten. Ein infizierter Zahn aus Italien, der teilweise mit Feuersteinwerkzeugen gereinigt wurde, ist zwischen 13.820 und 14.160 Jahren alt und der derzeit älteste Hinweis auf die Anwendung der Zahnheilkunde (Quelle: Discovery Channel 2015). Obwohl eine Studie von 2017 darauf hindeutet, dass vor 130.000 Jahren schon die Neandertaler bereits rudimentäre Zahnmedizin-Werkzeuge verwendet haben.

Balochistan in Pakistan, das Gebiet mit Zeugnissen ältester angewandter Zahnmedizin

Die sogenannte Indus-Tal-Zivilisation (IVC; im heutigen Gebiet von Afghanistan, Pakistan und Nordwest-Indien) aus der Bronzezeit hat uns Hinweise für die frühe Existenz der Zahnmedizin hinterlassen, die in diesem Gebiet bis zu 7000 v. Chr. praktiziert wurde. Ein IVC-Standort in Mehrgarh deutet darauf hin, dass diese Form der Zahnheilkunde die Behandlung von Zahnlöchern mit Bogenbohrern beinhaltete, die wahrscheinlich von qualifizierten Kunsthandwerkern betrieben wurden, die, wie die Grabfunde belegen, ansonsten in der Lage waren, Perlen und Edelsteine perfekt zu verarbeiten.

Der prähistorische Mensch muss große Schmerzen ausgehalten haben: Forscher haben Zahnbohrungen auf 9.000 Jahre zurück datieren können. Von Schmerzmitteln ist zwar nichts bekannt, aber halluzinierende Drogen sind den Menschen schon seit langem bekannt. Bestimmt wurden diese auch bei Operationen eingesetzt, ob es nun Alkohol oder giftige Pilze waren. Nur die heutige Wissenschaft brüstet sich gerne mit ihren Errungenschaften und wertet frühere Leistungen der Menschheit ab. Primitive Zahnärzte bohrten jedenfalls fast perfekte Löcher in die Zähne lebender  Patienten zwischen 5.500 und 7.000 v.Chr. berichtet die Zeitschrift Nature. Forscher datierten neun auf einem pakistanischen Friedhof gefundene Schädel mit 11 Bohrlöchern mittels der Kohlenstoffmethode.

Das bedeutet, dass die Zahnmedizin mindestens 4.000 Jahre älter ist als zuerst gedacht. Das war kein bloßes Herumbasteln am Zahn: Die auf dem Friedhof gefundenen angebohrten Zähne waren schwer zugängliche Molare (Backenzähne). Und in mindestens einem Fall gelang es dem damaligen “Zahnarzt”, ein Loch in die Rückwand eines Zahnes zu bohren und zwar in Richtung Ausgang des Mundes!

Die Löcher waren bis zu 3,5 Millimeter tief, stellte der Co-Autor der Studie, David Frayer, Anthropologie-Professor an der Universität von Kansas, fest. Frayer geht davon aus, dass ein kleiner Bogen verwendet wurde, um die Bohrspitzen aus Feuerstein  in die Zähne der Patienten zu treiben. Flintbohrköpfe wurden vor Ort gefunden. So ahmte der Autor Roberto Macchiarelli, Anthropologieprofessor an der Universität von Poitiers, Frankreich, mit seinen Kollegen die Technik nach und bohrte mittels der Methode in weniger als einer Minute Löcher in menschliche Zähne. Natürlich versuchten sie sich an gezogenen Zähnen und nicht an denen von lebenden Menschen.

Die Rekonstruktion dieser frühen Zahnmedizin zeigt, dass die verwendeten Methoden zuverlässig und effektiv waren. Womit die Zähne aus Mehrgarh anschließend gefüllt wurden, lässt sich nicht mehr ermitteln. Die früheste Zahnfüllung aus Bienenwachs wurde in Slowenien entdeckt und ist ca. 6.500 Jahre alt.

Wenn der Zahnwurm umgeht

Ein alter sumerischer Text beschreibt einen “Zahnwurm” als Ursache für Karies. An den Zahnwurm glaubten nachweislich Menschen im alten Indien, Ägypten, Japan und China. Über die Legende des Wurms soll auch Homer geschrieben haben. Und noch im 14. Jh. n.Chr. vermutete der Chirurg Guy de Chauliac, dass Würmer den Zahnverfall verursachen. Wo ein Loch ist, muss auch ein Wurm sein! Ähnlich wie beim Apfel.

Mit dem Wurm lagen unsere Vorfahren ziemlich daneben, aber sie hatten auch kein Röntgengerät (s.o.), um in die Zähne hineinschauen zu können. Dafür gab es bereits jede Menge von Rezepten für die Behandlung von Zahnschmerzen, Infektionen und losen Zähnen. Sie finden sich in vielen ägyptischen Papyri: Zu nennen sind da der Ebers Papyrus, das Kahun Papyri, Brugsch Papyrus und Hearst Papyrus des alten Ägyptens.

Der Ebers Papyrus, ist ein ägyptischer medizinischer Papyrus über pflanzliches Wissen aus der Zeit um 1.550 v. Chr. Er gilt als eines der ältesten und bedeutendsten medizinischen Papyri des altes Ägypten und wurde im Luxor (Theben) im Winter 1873-74 von Georg Ebers erworben. Er wird derzeit in der Bibliothek der Universität Leipzig in Deutschland geführt. Er enthält unter anderen Hinweise darauf, wie man mit Krebs und Diabetes verfahren soll und erklärt Möglichkeiten zur Geburtenkontrolle.

Der Edwin Smith Papyrus, der im 17. Jh. v. Chr. verfasst, aber Inhalte schon von 3.000 v. Chr. widergeben dürfte, erörtert die Behandlung von verlagerten oder gebrochenen Kiefern. Im 18. Jh. v. Chr. verwies der Kodex von Hammurabi gleich zweimal auf das Zähneziehen als Strafe. Die Untersuchung der Überreste einiger alter Ägypter und Römer deutet auf frühe Versuche von Zahnprothesen hin. Allerdings ist es möglich, dass diese erst nach dem Tod aus ästhetischen Gründen eingesetzt wurden. So wurde ein loser Zahn, der mit einer Golddrahtbrücke an einen benachbarten gesunden Zahn fixiert wurde, an einer Mumie entdeckt, die aus dem Jahr 2.625 – 2.510 v. Chr. stammt. Die solide Arbeit könnte aber auch zu Lebzeiten angefertigt werden, wenn man sich die Fotos betrachtet, spricht nichts dagegen. Und Gold wird noch heute in der Zahnmedizin verwendet.

Die alten griechischen Gelehrten Hippokrates und Aristoteles schrieben über die Zahnheilkunde, einschließlich der Muster des Zahndurchbruchs, die Behandlung von fauligen Zähnen und Zahnfleischerkrankungen, wie man die Zähne mit Pinzetten zu extrahierte und Drähte dazu zu verwendete, um lose Zähne und gebrochene Kiefer zu stabilisieren. Manche sagen, der erste Gebrauch von zahnärztlichen Geräten oder Brücken kommt aus der Zeit der Etrusker (ab 700 v.Chr.).

Der erste Dentist war ein Ägypter

Geschichte des Zahnarztes - Ägypten

Dank des trockenen Klimas und der viele Funde am Nil ist diese Hochkultur auch in der Zahnmedizingeschichte weit vorne: Im alten Ägypten ist Hesi-Re der erste bekannte “Dentist” (Dentist bedeutet übersetzt der größte der Zähne!). Die Ägypter banden Ersatzzähne mit Golddraht zusammen. Der römische medizinische Schriftsteller Cornelius Celsus schrieb ausführlich über orale Erkrankungen sowie Zahnbehandlungen wie Betäubungsmittel-haltige schmerzlindernde Salben und blutstillende Mittelchen.

Oder ein Chinese?

Der älteste Einsatz von Amalgam wurde zuerst in einem medizinischen Text der Tang-Dynastie dokumentiert, der von dem chinesischen Arzt Su Kung bereits 659 n.Chr. verfasst wurde und in Deutschland erst fast 1.000 Jahre später, im Jahre 1528, erschien. Und ich bin mir sicher, dass aus China noch so manche Überraschung auf uns Europäer wartet, was die Errungenschaften Chinas auf dem Sektor der Zahnmedizin in der Vergangenheit betrifft. Unser Denken ist einfach zu sehr auf den indo-europäischen Raum beschränkt.

In der Vergangenheit wurden Zähne gezogen, um eine Vielzahl von Krankheiten zu behandeln. Während des Mittelalters und noch während des 19. Jahrhunderts war die Zahnmedizin kein Beruf an sich. Oft waren Friseure oder Allgemeinmediziner am Werk. Barbiere beschränkten sich in der Regel darauf, Zähne zu extrahieren, was heftige Schmerzen und chronische Zahnentzündungen nach sich zog. Instrumente für zahnärztliche Extraktionen kann man auf mehrere Jahrhunderte zurückdatieren. Lassen wir einmal aus typisch europäischer Sicht die bereits ausgefeilten chirurgischen Werkzeuge der Ägypter und Chinesen außer Acht, dann erfand der Franzose Guy de Chauliac Im 14. Jahrhundert den sogenannten Zahnpelikan (er ähnelt einem Pelikanschnabel), mit dem bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Zähne gezogen wurden. Der Pelikan wurde durch den Zahnschlüssel ersetzt, der wiederum im 20. Jahrhundert durch die Pinzette ersetzt wurde.

Das erste Buch, das sich ausschließlich auf die Zahnheilkunde konzentrierte, war das “Artzney Buchlein” im Jahre 1530 in Leipzig veröffentlicht, und das erste in englisch geschriebene Lehrbuch von Charles Allen erschien 1685 in New York unter dem Titel “Operator for the Teeth”. Mit geschriebenen Worten lässt sich die Geschichte des Zahnarztes besser unterfüttern, aber oft sind es prähistorische Funde, die Meilensteine aus der Historie herausstellen. Dazu gehören auch die ersten künstlichen Zähne:

Oder ein Maya?

Sieht fast wie ein modernes Comic aus, die Bildersprache der Maya.

Spannend ist der Blick zu den Mayas: Die ersten Implantate zum Ersatz von Zähnen sind aus dem 7. bis 8. Jahrhundert bei den Mayas durch den italienischen Professor für Implantologie an der Universität von Santos (Brasilien), Amedeo Bobbio, nachgewiesen worden. In einem Fragment des Unterkieferknochens einer jungen Frau befinden sich drei Implantate aus einer zugeschliffenen Muschelschale, die zu Lebzeiten eingesetzt wurden. Das konnte das Röntgenbild eindeutig nachweisen.

Zahnersatz wurde viele Jahrhunderte aus Elfenbein, Walrossbein oder Holz hergestellt. Der Halt war minderwertig und das Ganze eher eine äthetische Maßnahme, die wenig Gebrauchswert hatte. Der Franzose Nicolas Dubois de Chémant ist der Urvater eines natürlich aussehenden Zahnersatzes. Er entwickelte 1789 Porzellanzähne und meldete diese als sein Patent an. Einen echten Durchbruch erzielte die vom amerikanischen Zahnarzt Charles Henry Land entwickelte Jacketkrone aus Vollkeramik in natürlicher Zahnfarbe. Einziger Nachteil war die relativ schlechte Bruchfestigkeit des Materials. 1978 wurde ein Hochleistungskunststoff entwickelt, der bis 2012 verwendet wurde.

Ausbildung zum Dentist

In der Chirurgia Magna prägte der bereits erwähnte Guy de Chauliac den Begriff “dentiste”, auf den in vielen Sprachen die Bezeichnung für den Zahnarzt zurückgeht, etwa die im Deutschen veraltete Berufsbezeichnung Dentist. Frankreich war der Vorreiter, als dort ab 1700 für oralchirurgische Eingriffe und die restaurative Zahnheilkunde eine Prüfung vorgeschrieben war. Ansonsten beschränkte sich die Ausbildung bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts auf eine Lehre bei einem Bader, Barbier oder Chirurgen und konnte ohne den Nachweis einer schulischen Vorbildung absolviert werden. Mit der Neuordnung der preußischen Medizinalgesetzgebung wurde am 1. Dezember 1825 eine Prüfungsordnung für Zahnärzte verabschiedet und ihr Berufsstand in die Klasse der Heilberufe eingeordnet. Ab 1835 war in Preußen eine zweijährige chirurgische Ausbildung vor Ausübung des Zahnarztberufes vorgeschrieben. Ab 1869 wurde für den Bereich des Norddeutschen Bundes die Zahnärztliche Prüfungsordnung wirksam, ab 1871 auch in allen anderen Staaten des neu gegründeten Deutschen Reichs. Zwei Jahre später wurde die Immatrikulation und damit der Zugang zum Universitätsstudium verfügt.

Zahnkünstlerinnen

Obwohl die deutschen Universitäten im 19. Jahrhundert keine Frauen zum Studium zuließen, stand ihnen die Möglichkeit offen, als Zahnkünstlerinnen tätig zu werden. In der „Königlich privilegierten Berlinischen Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen“ aus dem Jahre 1817 erschien ein Inserat einer gewissen Josephine Serre, die als „approbierte Zahnärztin von der Universität zu Krakau, mit dem Rechte der freien Praxis im ganzen russischen Reiche und vom Ober-Collegio Medici et sanitas zu Berlin“ warb.

Geschichte des Zahnarztes Berlin

Auch Henriette Hirschfeld-Tiburtius ignorierte das Uni-Verbot für Frauen und wollte bereits 1866 Zahnmedizin studieren. Sie reiste dazu 1867 nach Philadelphia, USA, und wurde dort als zweite Frau zum Studium am Pennsylvania College of Dental Surgery zugelassen. Nach ihrem Abschluss kehrte sie nach Deutschland zurück und eröffnete in der Behrenstraße 9 in Berlin ihre Praxis. (In der Behrenstraße ist seit 2009 auch der Sitz der Berliner Vertretung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.) Ihr zu Ehren findet jährlich das Hirschfeld-Tiburtius-Symposium, ein Zahnärztinnenkongress in Berlin, statt. Sowohl Henriette Hirschfeld-Tiburtius als auch ihre Schwägerin, die Ärztin Franziska Tiburtius waren Vorkämpferinnen für das Frauenstudium. Die Behrenstraße Nr.9 ist damit sicher einer der ersten Adressen eines Zahnarztes in Berlin. Aber sie wird nicht die erste gewesen sein.

Die Geschichte des Zahnarztes für Spandau

Wer war nun der erste Zahnarzt in Spandau? Spandau hat ja auch, da es erst seit 1920 zu Berlin gehört, eine eigene Geschichte. Ich bin noch auf der Suche nach geeigneten Quellen. Das Internet gibt nichts dazu her. Die Frage bleibt so lange leider ungeklärt aber spannend

Aktuell gibt es allein in Spandau in der Datenbank der Berliner Ärzte 184 Zahnärzte, berlinweit sind es 3.378!

Wohin die Reise führt

Die Geschichte der Zahnmedizin bleibt auch weiter mit aktuellen Forschungen verbunden. Gesucht werden neben gut verträglichen Implantatmaterialien auch geeignete Klebstoffe nach natürlichen Vorbildern. Dazu gibt es immer wieder spannendes zu vermelden:

Seepocken zum Beispiel verwenden einen speziellen Zement, mit dem sie sich sehr fest an die unter-schiedlichsten Oberflächen vom Stein über den Schiffsrumpf bis zur Wal-Haut anheften können. „Für solche Klebstoffe interessieren sich zum Beispiel die Zahnmediziner in unserem Netzwerk”, sagt Stanislav Gorb. Möglicherweise lassen sich anhand solcher Vorbilder proteinbasierte Bio-Klebstoffe entwickeln, die eine Zahnkrone im feuchten Milieu des Mundraums an Ort und Stelle halten können.

Seepocken sind sesshafte Krebse, die sich als Larven für ihr ganzes Leben an einen Stein, eine Muschelschale, einen Wal oder einen Schiffsrumpf anheften. Dazu verwenden sie den stärksten bekannten Bio-Klebstoff, dessen Erfolgsgeheimnis britische Forscher 2014 entschlüsselten. Zunächst scheidet die Larve einen öligen Tropfen aus, der das Wasser aus der Umgebung verdrängt und so die Voraussetzung für gutes Haften schafft. Dann kommt der eigentliche Kleber, der aus Phosphorproteinen besteht.

Seepocken besitzen den stärksten bekannten Klebstoff

Seepocken. Man kennt sie sonst nur aus den Piratenfilmen um Jack Sparrow.

Das mag alles verrückt klingen, macht aber durchaus Sinn: Ob und wann diese tatsächlich auf den Markt kommen wird, lässt sich derzeit noch nicht absehen. „Wir werden bei weitem nicht jedes interessante Vorbild aus der Natur auch tatsächlich praktisch nutzen können”, sagt Stanislav Gorb. Das sei aber bei Neuentwicklungen auf rein technischer Basis auch nicht anders. Berechnungen zufolge werde aus 200 bis 1.000 Ideen nur ein einziges neues Produkt. Also gelte es erst einmal, den Ideenpool gut zu füllen.

Liebe Besucher unserer Webseite: wir werden Sie auch weiterhin über Neuigkeiten aus der Forschung und der Menschheitsgeschichte auf dem Laufenden halten. Ihr Rainer Kristek, Zahnarzt aus Spandau.

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